Richtfest des „FACE Campus“ mit Familienzentrum, Kita und 126 Wohnungen
An der traditionsreichen Zeremonie nahmen neben dem Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, GESOBAU-Vorstand Christian Wilkens und dem Geschäftsführer von Ten Brinke, Albert Ten Brinke, auch die Generalsuperintendentin von Berlin, Ulrike Trautwein, und der Superintendent des Kirchenkreises Reinickendorf, Thomas Harms, teil.
„Gegen Kinderarmut und soziale Benachteiligungen, die betroffene Kinder erleben, müssen wir alle gemeinsam kämpfen. Wir wollen mit dem Familienzentrum und der Kita Räume schaffen, in denen Kinder spielen und leben können und gleichzeitig gefördert werden durch soziale Arbeit vor Ort. Wir sind ja schon seit fünf Jahren mit zwei Mitarbeiter*innen in einem kleinen Ladengeschäft in der Rollbergesiedlung aktiv und angesichts der weiterhin hohen Armut ist ein größeres Engagement aller Beteiligten zwingend notwendig“, sagte Harms.
Das FACE Familienzentrum und die Kita mit 80 Plätzen im Erdgeschoss des „FACE Campus“ sollen im Frühjahr 2026 ihren Betrieb aufnehmen. Im rund 750 Quadratmeter großen Familienzentrum werden dann „Frühe Hilfen“ – niederschwellige Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre – angeboten. Darüber hinaus gibt es für Kinder im Grundschulalter den „Kinder Club“ u.a. mit offener Arbeit, Hausaufgabenhilfe und Bewegungsspielen. Der große Mehrzweckraum (90 Quadratmeter) steht auch den Bewohner*innen des Quartiers für Versammlungen zur Verfügung. Die rund 630 Quadratmeter große Kita wird den Fokus auf Sprach- und Bewegungsförderung legen. Der Innenausbau des „FACE Campus“ im Erdgeschoss wird mit 3,8 Millionen Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mitfinanziert und wird in den Jahren 2024 bis Ende 2025 erfolgen. Weitere rund 2,7 Millionen Euro deckt der Kirchenkreis durch Förderungen und Kofinanzierung ab und rund 1,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln. Insgesamt werden von daher rund acht Millionen Euro in den Bau des FACE Campus in der Rollbergesiedlung investiert, in der die Kinderarmut seit mehr als zehn Jahren bei über 60 Prozent liegt.
Die Fertigstellung der 126 Wohnungen in den darüberliegenden sechs Stockwerken einschließlich Staffelgeschoss soll bereits bis zum Herbst des Jahres 2024 erfolgen. Im Anschluss werden die Wohnungen von der GESOBAU AG übernommen und vermietet. Mindestens 50 Prozent der Wohnungen werden als geförderter Wohnraum für eine Kaltmiete ab 6,50 Euro/m2 realisiert. Der Wohnungsmix reicht von 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen.
In der rund 1.150 Quadratmeter großen offenen Gartenanlage vor dem Gebäude sind mehrere Spielbereiche für Kinder unterschiedlichen Alters geplant, die mit Geräten von Babyrutsche und Federwippe über Mosaik-Einstiege und Spielhäuser bis zu einem Bereich für Teenager mit Rasenfläche und Hochsitzbänken ausgestattet werden sollen. Darüber hinaus sollen künftig Nischen mit Bänken und Hockern alle Generationen zum Verweilen einladen. Als Partizipationsprojekt können interessierte Bewohner*innen des Hauses zudem Hochbeete bewirtschaften und damit ihren eigenen kleinen Obst- und Gemüseanbau in einem abgeschlossenen und sicheren Bereich vor der Haustür haben.
Das FACE Familienzentrum am Standort Rollberge ist bereits seit 2018 mit zwei Mitarbeiterinnen in einem kleinen Laden in der Titiseestraße mit einem niederschwelligen Programm für Nachbarn vor Ort aktiv. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern. Zu den Angeboten gehören etwa ein offener Treff für Mädchen, ein offener Treff für Grundschüler sowie ein Sprachlernangebot für Vorschulkinder. Die Räumlichkeiten des FACE sind ab September auch Standort der Stadtteilmütter in der Rollbergesiedlung.
Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: „Auch hier werden Wohnungsbau und Quartiersentwicklung zusammen gedacht. Als Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen investieren wir über das Städtebauförderprogramm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ 3,8 Mio. € in den neuen „FACE Campus“. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Quartiers Rollbergesiedlung und Modell für ähnliche Quartiersmanagementgebiete. Zudem werden hier 126 Wohnungen entstehen, die in den Bestand der GESOBAU übergehen. Damit wird dringend benötigter Wohnraum und für viele Menschen ein neues Zuhause geschaffen.“
Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf: „Mit dem hier neu entstehenden ‚FACE Campus‘ werden dringend benötigte zusätzliche Räumlichkeiten und Angebote für Familien und Kinder in der Rollbergesiedlung geschaffen. Ich bin zuversichtlich, dass damit ein wichtiger Anlaufpunkt für die gezielte Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher geschaffen wird und der Kiez nur davon profitieren kann.“
Christian Wilkens, Vorstand der GESOBAU AG: „Die Verzahnung von Wohnen und sozialen Angeboten in der Form, wie es im entstehenden ‚FACE Campus‘ geplant ist, ist auch für die GESOBAU AG besonders. Wir freuen uns, dass wir unsere Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Reinickendorf, mit dem uns bereits über zehn Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit über das FACE Familienzentrum im Märkischen Viertel verbinden, so weiter vertiefen können.“
Albert Ten Brinke, Geschäftsführer von Ten Brinke: „Mit dem Richtfest für den ‚FACE Campus‘ mit den darüberliegenden 126 Wohnungen feiern wir einen wichtigen Meilenstein eines auch für uns besonderen Bauprojektes. Vor allem die soziale Ausrichtung und die Schaffung eines Zentrums für die Förderung von Familien und Kindern entspricht unserem verantwortungsvollen Denken und Handeln als Immobilienentwickler und als langfristiger Partner von Kirche, städtischer Wohnungsbaugesellschaft und Bezirk.“
Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin von Berlin: „Kinder und Familien brauchen die Geborgenheit eines sicheren Zuhauses und sie benötigen Raum in der Stadtlandschaft. Das Familienzentrum mit Kindertagesstätte ist von daher ungeheuer wichtig als ein Ort der Nachbarschaft und Gemeinschaft in der Rollbergesiedlung.“