60 Jahre Märkisches Viertel: GESOBAU AG wirft bei Fachtagung einen Blick auf die Zukunft der Großwohnsiedlungen
Eröffnet wurde die Fachtagung durch Grußworte aus der Berliner Politik: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler und Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, wünschten dem Märkischen Viertel zum 60. Geburtstag alles Gute. Nach einer unterhaltsamen Keynote zur klimagerechten Stadt von Autor und Blogger Jan Hegenberg, stellten Helene Böhm, Leiterin Sozial- und Quartiersmanagement, und Irina Herz, Bereichsleitung Immobilienbewirtschaftung bei der GESOBAU, das Märkische Viertel vor. Interessiert zeigten sich die Anwesenden an der Historie der Großwohnsiedlung sowie an dem großen Engagement, das die GESOBAU in die Weiterentwicklung der Siedlung investiert hat, um das Märkische Viertel nicht nur zu Deutschlands größter Niedrigenergiesiedlung umzubauen, sondern auch das Miteinander im Viertel mit zahlreichen Partner*innen und Projekten aktiv zu gestalten und zu fördern – ein Leuchtturm unter den Großwohnsiedlungen.
Die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser, leitete mit ihrem Grußwort in das Nachmittagsprogramm über.
Im Themenblock „Klima im Quartier“ diskutierten Referent*innen und Anwesende über Nachhaltigkeit und Resilienz als Schlüssel zukunftsfähiger Stadtentwicklung (Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher, RWTH Aachen), Chancen und Herausforderungen der Stadterneuerung in Großwohnsiedlungen am Beispiel Paris (Joana da Nova, Paris Habitat) und der Umsetzung des Klimaaktionsplans 2030 am Beispiel Mannheim (Arno Knöbl, GBG Mannheim).
Im Themenblock „Mensch im Quartier“ befassten sich die Referent*innen mit Fragen zu sozialen Strukturen, Integration und Teilhabe in der Großwohnsiedlung: Welche Indikatoren braucht es für eine nachhaltige Quartiersentwicklung im Hinblick auf die Lebensqualität (Prof. Dr. Maren Harnack, Frankfurt University of Applied Science)? Wie vermeidet man Parallelgesellschaften am Beispiel von Kopenhagen (Vivi Basballe, fsb Copenhagen)? Welche Strategien für die Weiterentwicklung von Großwohnsiedlungen – auch im internationalen Kontext – können benannt werden (Dr. Bernd Hunger, Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.)?
Das Resümee des Tages zog Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU im abschließenden Podium: „Mit dem Märkischen Viertel verbindet die GESOBAU eine lange Geschichte – von den ersten Planungen über den Bau und den Einzug der ersten Mieter*innen 1964 bis zum heutigen Tag. Zusammen mit unseren Gästen hier und heute einen Blick auf die positiven Entwicklungen im MV werfen zu können und einen Ausblick in die Zukunft nicht nur des Märkischen Viertels, sondern der Großwohnsiedlung im Allgemeinen zu wagen, ist ein weiterer Meilenstein auf dem gemeinsamen Weg. Wir hoffen, dass alle Teilnehmenden ebenso viel aus dem Input des heutigen Tages mitnehmen wie wir.“
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Das Märkische Viertel ist ein lebendiges und vielfältiges Viertel in Berlin: Rund 15.900 Wohnungen im Bestand der GESOBAU bieten heute 40.000 Menschen aus über 100 Nationen ein Zuhause. In diesem Jahr feiert das Märkische Viertel seinen 60. Geburtstag, zu dem ich herzlich gratuliere. Auch der GESOBAU, die die Entstehung des Märkischen Viertels von Anfang an begleitet hat. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind wichtige und verlässliche Partner für Berlin – nicht nur in der Wohnungspolitik. Das Märkische Viertel ist heute die größte Niedrigenergiesiedlung Deutschlands, seit 2019 ist die Wärmeversorgung des Märkischen Viertels sogar flächendeckend klimaneutral. Mit ihrer Klimapolitik und Investitionsstrategie trägt die GESOBAU wesentlich zum Erhalt der sozialen Mischung im Märkischen Viertel bei.“
Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: „Die Entwicklung des Märkischen Viertels in den letzten 60 Jahren als Großwohnsiedlung zu Deutschlands größter Niedrigenergiesiedlung ist bemerkenswert. Das Märkische Viertel bietet heute rund 40.000 Menschen ein lebenswertes Zuhause. Dazu gehört mehr als nur die eigenen vier Wände. Die landeseigene GESOBAU hat deshalb in den letzten Jahren gezielt investiert – unter anderem in attraktive Außenanlagen, Spielplätze und auch Treffpunkte für die Anwohnenden. Das ist die Grundlage für eine funktionierende Nachbarschaft. Gleichzeitig wurde durch Modernisierungsmaßnahmen der CO₂-Ausstoß um 90 Prozent reduziert und damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Ich beglückwünsche die GESOBAU, die gemeinsam mit den engagierten Mieterinnen und Mietern ein lebenswertes und nachhaltiges Quartier entwickelt hat.“
Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf: „Das Märkische Viertel ist seit nunmehr 60 Jahren ein wichtiger Bestandteil von Reinickendorf. Die GESOBAU ist von Stunde eins an eine verlässliche Partnerin für den Bezirk. Zusammen werden wir weiter an einem lebendigen und lebenswerten Viertel arbeiten. Wir alle stehen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern im Wort, endlich die U-Bahn zu verlängern und auch das Märkische Zentrum neu zu beleben.“
Elisabeth Kaiser, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Modernisierung, Nachverdichtung und passende Infrastruktur – in Zeiten wachsender Städte bei gleichzeitigem Anspruch einer klimagerechten Stadtentwicklung bieten Großwohnsiedlungen eine Menge Potenzial, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Das Märkische Viertel ist ein Positivbeispiel der Möglichkeiten.“
Zum Ausklang des Symposiums lud die GESOBAU zu der Fotoausstellung „NAH X NYC 22“ ein. Gezeigt wurden ausdrucksstrake und eindringliche Portraits verschiedener Menschen – einmal aus der Weltmetropole New York, einmal aus Berlin. Über die Hintergründe und die Bedeutung der Ausstellung sprach Jörg Franzen mit Fotograf Sven Marquardt im Rahmen eines Artist Talks.