WHG 916/917: Wesendorfer Straße 2-14, Treuenbrietzener Straße 17-27, Senftenberger Ring 34a/36-36c/38-38d / Quickborner Straße 69-77, Treuenbrietzener Straße 29-31
Die Wohnhausgruppen 916 und 917 befinden sich im Nordosten des Märkischen Viertels, im Karree zwischen dem Fasaneriegraben im Norden, im Osten von der Quickborner Straße, im Süden von der Treuenbrietzener Straße und im Westen vom Senftenberger Ring. Beide Wohnhausgruppen zusammen besitzen eine Grundfläche von ca. 123.000 m², von denen 13.310 m² in den Bearbeitungsraum fallen. Die Wohnhausgruppe 916 umfasst 1.148 Wohneinheiten und unterteilt sich in drei Gebäudeabschnitte mit bis zu 14 Stockwerken. Die Wohnhausgruppe 917 ist ein Komplex mit 750 Wohneinheiten und bis zu 10 Stockwerken.
Daten & Fakten
Adresse Wohnhausgruppe | Wesendorfer Straße 2-14, Treuenbrietzener Straße 17-27, Senftenberger Ring 34a/36-36c/38-38d / Quickborner Straße 69-77, Treuenbrietzener Straße 29-31 |
Bauherrin | GESOBAU AG |
Architekt | SWUP GmbH |
Wohnungen | 1.148 / 621 |
Maßnahmen | Neue übergeordnete Wegeverbindung, grüner Erholungsraum "Waldschlucht", Spielbereich "Wasserschlucht" für Kinder und Jugendliche (7-14 Jahre), Kleinkindspielbereich "Felsenschlucht", Spiel- und Aufenthaltsbereich "Dschungelschlucht", Bewegungsangebote für Jugendliche und Erwachsene |
Maßnahmenbeginn | Frühjahr 2021 |
Maßnahmenfertigstellung | Sommer 2023 |
Umgesetzte Bau- und Modernisierungsmaßnahmen
Die vier Teilräume der Wohnhausgruppe 916 erhielten eine unterschiedliche Gestaltung und Nutzung. Die geringe Distanz zwischen den Gebäuden und der abgesenkte Freiraum dienten dabei als Grundlage für eine schluchtartige Gestaltung. Der bestehende Grünraum wurde neu strukturiert, aufgewertet und so gestaltet, dass er Spiel- und Bewegungsräume und Aufenthaltsbereiche für Jung und Alt ermöglicht, eine thematische Bepflanzung etabliert und eine barrierefreie Verbindung zwischen den einzelnen Räumen ermöglicht, die an die übergeordnete Wegeverbindung anschließt.
- Die Beleuchtung entlang der Rad- und Fußwegeverbindung am Hufengraben bis zum Senftenberger Ring wurde punktuell ergänzt, die dichte Hainbuchenhecke am Hufengraben wurde gerodet, um Angsträume zu mindern. Von der Wohnhausgruppe 916 kommend wurde der Weg auf einer Länge von ca. 35 Metern als barrierefreie Rampe ausgebaut, am Anfang und Ende des neuen Wegs wurden Orientierungssysteme installiert.
- Eine bestehende Treppenanlage im Bereich der Treuenbrietzener Straße 23 wurde zurückgebaut und stattdessen ein neuer Aufenthaltsplatz mit Ausblick auf den Hufengraben geschaffen. Die angrenzenden Grünflächen wurden teilweise neu bzw. ergänzend bepflanzt.
An der Treuenbrietzener Straße beginnt ein 2.970 m² großer Grünraum, der die Wohnhausgruppen 916 und 917 miteinander verbindet. Als Grundlage für die neue Waldschlucht diente der schöne Altbaumbestand aus vorwiegend Silber-Ahornen. Die Bepflanzung wurde im Bereich der Treuenbrietzener Straße, der als Auftakt der Schlucht dient, mit verschiedenen Laubgehölzen ergänzt. In den Randbereichen wurden Stauden und Kleinstgehölze bis zu einer Höhe von 2 m gestaffelt gepflanzt, um den Charakter der Schlucht hervorzubringen. Der Steinwall hin zur WHG 917 wurde überschüttet, als Böschung modelliert und bepflanzt. Die Grünflächen wurden mit Rasen ergänzt. Ein neu angelegter Weg führt durch den Grünraum und wird auf einer Lichtung durch Sitzinseln ergänzt. Diese sind so angeordnet, dass der Lichteinfall der unterschiedlichen Jahreszeiten berücksichtigt wird. Der Übergangsbereich zur angrenzenden Wasserschlucht wurde neu gepflastert und mit Beleuchtung ergänzt.
Mit ihren ca. 2.100 m² ist die Wasserschlucht der kleinste Abschnitt im neu angelegten Grünraum. Für den Bereich wurden die großen Treppen- und Rampenanlagen im Bestand zurückgebaut und die vorhandenen Steinwälle so modelliert, dass ein barrierefreier Weg durch den Bewegungs- und Spielraum führt. Die Wasserschlucht dient als Spielbereich für Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 14 Jahre: Dafür wurde eine neue Treppenanlage an der östlichen Seite angelegt und mit dem Weg verbunden, um Kindern aus der benachbarten Wohnhausgruppe einen direkten Zugang zu ermöglichen. Im mittleren Bereich der Schlucht wurde ein ca. 30 m langes Kletter- und Seilspielgerät errichtet, das zum Eintauchen und Durchdringen einlädt. Ein Schleichweg führt Richtung Waldschlucht, auf der großen Fläche Richtung Felsenschlucht laden Trampoline zur Bewegung ein. Netzsitze ergänzen den Spielbereich. Farblich sind alle Spielgeräte auf das Thema Wasser abgestimmt. Im Übergang zur Felsenschlucht wurde ein auch von außen sichtbares, thematisches Grafifiti an die Bestandsmauer gesprüht.
Großzügige Kiesflächen mit unterschiedlicher Körnung, Findlingen, Quadersteinen und passender Pflanzung bestimmen die 4.950 m² große Felsenschlucht. Entlang der Bestandsmauer prägen Findlinge unterschiedlicher Größe die Böschung, die zum Bewegen und Ausruhen einladen. Nahe der Wohnhausgruppe 917 führt ein kleiner Kletterpfad über die Findlinge in die Schlucht, ergänzend zum barrierefreien Weg. Im südwestlichen Bereich wurde der Steinwall unterbrochen und eine neue Treppe schafft eine Verbindung zur übergeordneten Wegeverbindung am Hufengraben. Eine großzügige Spielfläche mit unterschiedlichen Spielmöglichkeiten richtet sich vor allem an kleine Kinder: Der Sandspielbereich wurde mit barrierefreiem Trichtertelefon, Wackelfelsen sowie einer Kletter- und Rutschkombination mit künstlichen Felsen ausgestattet. Boulderfelsen mit unterschiedlichen Höhen und Kletterschwierigkeiten bieten Kletterspaß für alle Altersgruppen. Umgeben sind die Felsen mit Fallschutzkies; Quadersteine bieten Sitzmöglichkeiten. An den gemauerten Übergangsbereichen zieren thematische Graffiti die Wände.
Auf 4.800 m² erstreckt sich der nördlichste Grünraum der Wohnanlage: Die zweitgrößte Schlucht reicht bis zum Fasaneriegraben. Am Übergangsbereich ziert ein thematisches Graffiti die Bestandsmauer und setzt den Ton für die Dschungelschlucht. Die großen Treppenanlagen wurden zurückgebaut, an ihre Stelle ist ein Aufenthaltsplatz mit Aussicht auf den neuen Bereich getreten. An der östlichen Seite des Weges lädt ein niedrig gehaltener Dschungelpfad zum Balancieren und Erkunden durch den dichten Altbaumbestand, eine Doppel-Stegbrücke führt über die neue Bepflanzung hinweg. Der Pfad endet an drei mit Tierfiguren verzierten Hütten (eine davon barrierefrei), die zum Fantasie- und Rollenspiel einladen. Unweit davon verbindet ein Kletterstangenwald den Platz mit dem Jugendbereich. Der vorhandene, mit Moosen, Farnen und Flechten bewachsene Steinwall bleibt erhalten. Links des Weges wurde der Wall in eine Böschung umgestaltet, die darauf liegenden Grünflächen wurden mit exotisch anmutenden Pflanzen ergänzt. Punktuell wurden klimagerechte Gehölze mit Jahreszeitenaspekten nachgepflanzt. Am Spielbereich laden Sitzhocker zum Verweilen ein.
An der Wohnhausgruppe 916 wird ein vorhandener Sandspielbereich zu einer repräsentativen Pflanzfläche umgestaltet.
Angrenzend an die Dschungelschlucht, dem Fasaneriegraben und dem Verbindungsweg wird ein 800 m² großer Jugendbereich geschaffen. Er dient als Treffpunkt, Bewegungs- und Kommunikationsort: Basis bildet ein 32 m² großes Sitzplateau mit verschieden großen, bunten Sitzhockern. Ein trapezförmiger Stahlschirm mit ca 5 m Durchmesser bietet Schutz vor den Elementen. Angeschlossen an das Plateau ist eine gepflasterte Fläche für individuelle Bespielung. Eine 350 m² große Sandfläche bietet Platz für eine Schaukelpromenade mit verschiedenen Schaukeltypen, dazwischen findet sich ein Stahlgerüst mit Boxelementen. Ergänzt wird der Bereich durch eine extensive, robuste Bepflanzung mit Blühaspekten.