Mein Azubi-Austausch bei der wbg Nürnberg GmbH
Erfahrungsbericht von Charlin Simons, Auszubildende im 3. Lehrjahr
Sicherlich denkt ihr jetzt an meinen schweren Koffer für die zwei Wochen, aber ich dachte in dem Moment nur an den steilen Berg der Kaiserburg, den ich jeden Tag hoch und auch runterlaufen musste, da mein Apartment gleich um die Ecke war. Somit hatte ich jeden Tag mein kleines Workout schon hinter mir.
Da ich bisher in meinen zwanzig Lebensjahren noch nie im Süden von Deutschland war, konnte ich nunmehr nicht nur Erfahrungen in einem anderen Immobilienunternehmen im Rahmen eines Azubi-Austausches sammeln, sondern auch die Stadt Nürnberg in der Zeit vom 9. bis zum 20. Oktober 2023 kennenlernen.
Das Immobilienunternehmen, das ich ausgewählt hatte, war die wbg Nürnberg GmbH. Als einzige kommunale und größte Vermieterin in Nürnberg betreut sie rund 20.000 Wohnungen. Sicherlich ist es nicht ansatzweise die Menge an Wohnungen, die die GESOBAU AG betreut. Allerdings leben in Nürnberg auch nur um die 525.000 Menschen.
Die Tage vergingen sehr schnell, trotzdem konnte ich viel aus diesem Austausch mitnehmen und nun möchte ich auch euch einen kleinen Einblick verschaffen: Ich war in meiner ersten Woche u.a. bei der Tochtergesellschaft „wbg Kommunal“ eingesetzt, welche bspw. Schulen und Kindergärten oder auch Feuerwachen saniert und baut. Diese Aufträge kommen ausschließlich von der Stadt Nürnberg. Sie ist somit die einzige Auftraggeberin der wbg Kommunal, deshalb auch der Firmenname.
Eine Schule, die ich mir ganz genau angucken durfte, war die öffentliche Sporteliteschule „Bertold-Brecht“. Ausgestattet mit modernster Technik, unterschiedlichsten Fachräumen, Terrarien für die Schultiere, einer Mensa und meinem persönlichen Highlight: einer Fußbodenheizung! Da es eine Sportschule ist, verfügt sie über insgesamt sieben Sporthallen in einem Nebengebäude. Hinzu kommen zwei spezifische Bereiche für Fitness- und Kampfsportarten.
Die anderen Tage habe ich das Forderungsmanagement und das Kundencenter NordOst kennengelernt. Anders als bei uns, sind die Kundencenter im jeweiligen Ortsteil angesiedelt, in dem der zu betreuende Bestand ist. Ansonsten waren die Aufgaben und die Prozesse des Forderungsmanagements und des Kundencenters beinahe identisch zur GESOBAU AG.
Einen Tag in meiner zweiten Woche war ich in der Abteilung „Architektur und Städtebau“ eingesetzt. Diese plant, begleitet und betreut die Wohnungsbauprojekte der wbg Nürnberg. Somit verbrachte ich den Arbeitstag auf der Baustelle der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Nürnberg, kurz: „Branntweinareal“. Eigentlich sollten auf der 2,5 Hektar großen Fläche um die 400 Wohnungen zzgl. Gewerbeeinheiten und eine Kindertagesstätte entstehen, doch aufgrund der steigenden Baukosten werden erst einmal nur 180 öffentlich geförderte Wohnungen mit ein paar Gewerbeflächen fertiggestellt.
Bevor wir auf das Dach eines sechsgeschossigen Gebäudes stiegen, wurde ich gefragt, ob ich Höhenangst habe. Meine Antwort war nein, denn ich hielt mich für Schwindelfrei. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass ich das Gerüst hochlaufen muss und sich so doch an manchen Stellen „Vertrauensprobleme“ einschlichen. Aber der Ausblick war es Wert: Auf der einen Seite konnte man die gesamte Baustelle überblicken und auf der anderen Seite nochmal ein Blick über die Stadt Nürnberg werfen.
An meinen letzten Tagen konnte ich noch in die Bestandsentwicklung, die Wohnungseigentumsverwaltung sowie ins Finanz- und Rechnungswesen reinschnuppern. Die Bestandsentwicklung begleitet die Bauprojekte und macht eher die Vorbereitungen für die Abteilung Architektur und Städtebau. Zudem beschäftigen sie sich beispielsweise mit den Investitions- und Modernisierungsanträge oder erstellen Quartalsberichte.
Natürlich gab es auch nach der Arbeit Freizeit, um die Stadt zu erkunden. Am letzten Abend wurde ich von den Azubis im ersten und dritten Lehrjahr zum Abschiedsessen eingeladen. Das war nochmal eine tolle Möglichkeit, sich auszutauschen, Freundschaften zu schließen und sich zu versichern, dass man während der Abschlussprüfungen im Frühsommer 2024 aneinander denken wird.
Abschließend kann ich nur sagen, dass es eine sehr bereichernde Erfahrung war. Auch wenn ich anfangs nicht sicher war, ob es mir wirklich gut gefallen wird und ob ich mich wohlfühlen werde, waren diese Zweifel unberechtigt. Ich wurde herzlich willkommen geheißen und habe mich sehr wohl gefühlt, sowohl im Unternehmen als auch in der Stadt. Deshalb möchte ich nachfolgenden Azubis Folgendes mit auf den Weg geben: Strengt euch an und ihr werdet belohnt!